Die Hunderasse „Havaneser“ wurde im 15. Jahrhundert im Umkreis der kubanische Hauptstadt „Havanna“ als Gesellschaftshund für den Adel herangezüchtet und verdankt dieser Zucht ihr freudvolles und geselliges Gemüt. Nachdem einige Tiere der Havaneser nach Europa gebracht wurden, erfreuen sich die niedlichen Hunde mit ihren großen Augen hier immer mehr Beliebtheit als Familienhund und treuer Sozialpartner. Im Folgenden sind die wichtigsten Information der Hunderasse mit der edlen Geschichte aufgelistet:
Havaneser – Das Aussehen
Sind Havaneser ausgewachsen, verfügen sie über ein Gewicht von zirka 3,5 – 5 kg. Mit diesem Federgewicht und der typischen Havaneser-Größe von gerade einmal 29 cm zählen die Hunde zur Kategorie „Mini“. Ihr weiches Deckhaar hingegen, welches glatt bis gewellt vorkommen kann, macht den Havaneser der Kategorie „Langhaar“ zugehörig. Man kann allerdings nicht behaupten, dass es „typische“ Havaneser-Farben gibt: Sie werden sowohl in reinweiß, falbfarben, schwarz, als auch in havannabraun, tabakfarben und rötlichbraun gezüchtet. Dabei sind in der Havaneser-Zucht auch Flecken oder Brandmarkierungen vorhanden und erlaubt. Ein Havaneser-Mischling hingegen kann auch andere Farbtönungen und -verläufe annehmen. Charakteristisch für viele Vertreter der Zuchtrasse und ebenfalls für den klassischen Havaneser-Mix sind die niedlichen und markanten Flecken am Bauch, die die Tiere beim Bauchkraulen gerne ihren Menschen zeigen.
Eigenschaften und Wesen
Aufgrund seiner Sozialisation und Züchtung entwickelte sich der Havaneser zu einem freundlichen Familienhund, der neugierig und extrem aufgeschlossen gegenüber Menschen und anderen Tieren ist. Vor allem für Anfänger, die zum ersten Mal einen Hund halten wollen, ist diese Rasse aufgrund ihrer Geduld und Genügsamkeit ein optimaler Alltagsbegleiter. Neben neuen Hundefreunden, die sich erst noch in der Havaneser-Erziehung ausprobieren müssen, sind die Tiere ebenfalls gut für ältere Menschen und Personen mit Behinderungen gute Begleiter: Da Havaneser im Charakter sehr unkompliziert und anpassungsfähig sind, können sie auch auf spezielle Bedürfnisse ihrer Halter besonders gut eingehen.
Vorlieben des Havanesers
Das Havaneser-Wesen zeigt sich in einer extrem sozialen und vergesellschaftlichen Hunderasse. So sind die Tiere gerne im Mittelpunkt des Geschehens und mögen es andererseits nicht besonders über einen längeren Zeitraum allein gelassen zu werden. Sie lieben es, eine Beschäftigung zu haben und stellen sich als sehr geschickt und lernfähig heraus. Aus diesem Grund sollten Havaneser auch regelmäßig trainiert werden, damit sie ihre Intelligenz mit Hilfe kleiner Tricks und ausgeführten Befehlen unter Beweis stellen können.
Typische Erkrankungen
Die bekannten Havaneser-Krankheiten sind in erster Linie die Augenerblindung „Grauer Star“ (Katarakt) und die bei verschiedenen kleineren Hunderassen weit verbreiteten Knieprobleme, bekannt unter dem Namen „Patella-Luxation“. Auch ein erhöhter Tränenfluss kann unter Umständen bei Ihrem Tier vorkommen. Diese Erkrankungen treten allerdings sehr selten auf. Daher kann die kubanische Hunderasse im Allgemeinen als recht gesund beschrieben werden. Havaneser können bis zu 15 Jahre alt werden und liegen damit etwas über dem Durchschnittsalter der gesamten Hunderassen zusammen.
Das perfekte räumliche Umfeld
Da Havaneser kleine Tiere sind, kann man sie problemlos in einer Wohnung in der Stadt halten. Weil dem Hund hier allerdings der Garten fehlt, benötigt er natürlich regelmäßige, tägliche Runden in der Natur, um sich wohlzufühlen und seinen Bewegungsdrang befriedigen zu können. Die Erziehung der Fellfreunde ist recht unkompliziert – Da die Hunde sehr gelehrsam und geduldig sind, können ihnen Befehle und Tricks schnell beigebracht werden. Doch wie bei allen anderen Hunden gilt auch beim Havaneser: Ein konsequentes Training mit vielen Wiederholungen und Belohnungen für das richtige Verhalten sind ausschlaggebend für den Erfolg!
Auch wenn Havaneser nicht besonders anspruchsvolle Gemüter haben und schnell zufrieden sind, wenn sie eine Bezugsperson besitzen und Beschäftigung in Form von kleineren Spiel- und Trainingseinheiten erlangen, ist ihr Fell etwas anspruchsvoller: Daher muss bei der Havaneser-Pflege das Fell des Lieblings regelmäßig ausgekämmt werden, damit es nicht verfilzt und sich keine Tierchen und Schmutzpartikel darin verfangen können.
Finanzieller Aufwand
Havaneser kosten in ihrer Anschaffung und Haltung genauso viel wie durchschnittlichen Rassehunde: Bei einem Züchter kann der neue Liebling für zirka 600 bis 900 EUR mit Geburtsurkunde und Stammbaumnachweis in sein neues Zuhause wechseln. Natürlich sind die Kosten für die Grundausstattung eines Welpen ebenfalls nicht besonders niedrig, allerdings müssen viele Dinge (wie z.B. Futternäpfe, Schutzgitter, Hundedecken und Leinen) nur einmal oder in sehr großen Abständen erworben werden. Die Tierarztkosten liegen auf der anderen Seite bei einem Havaneser im unterdurchschnittlichen Bereich, da er aufgrund seiner Größe nicht viel Impfstoff benötigt und nicht durch häufig auftretende Krankheiten betroffen ist: Hier sollten Sie mit 30 EUR pro Jahr für die Entwurmung und zirka 40 EUR für die Impfung rechnen. Zusätzlich benötigt Ihre Fellnase im Miniformat eine Haftpflichtversicherung und für ihn muss die Hundesteuer bezahlt werden. Aufgrund seiner Zugehörigkeit zu einer Kleinhunderasse fallen auch diese beim Havaneser geringer aus: Ein jährlicher Beitrag von 60 EUR an die Versicherung und eine Steuerzahlung von 45 EUR sind hier einzuplanen.
Havaneser-Welpen und Jungtiere kaufen
Möchte man seinen neuen Begleiter bei einem speziellen Havaneser-Züchter kaufen, sollte man im Stammbaum darauf achten, dass beide Elternteile keinerlei Patella-Luxations-Probleme oder andere Erkrankungen haben, die den Hund möglicherweise zukünftige Schmerzen bereiten würden. Fragen Sie beim Züchter zudem nach, welches Havaneser-Futter Ihre Fellnase bekommt, damit Sie diese Produkte bei Bedarf weiter füttern können. Zudem sollte das Futter der Welpen daraufhin angepasst werden, welche Erkrankungen sie eventuell haben und welche Nährstoffe sie hinsichtlich ihres Entwicklungsstadiums zur Verfügung gestellt bekommen sollten.
Fazit
Havaneser sind wahre Familienfreunde! Sie begeistern mit ihrer Geselligkeit und ihrem freundlichen Wesen: Die gutmütige Kleinhunderasse eignet sich perfekt für den Alltag und für die Haltung in einer Stadtwohnung. Aufgrund ihrer Pflegeleichtigkeit und Geduld eignen sich Havaneser optimal als „Einsteigerhunde“ für Menschen, die sich zum ersten Mal einen Hund anschaffen möchten. Zudem ist die kubanische Hunderasse besonders anpassungsfähig und intelligent, was ihre Vertreter zu treuen Begleitern auch für Menschen mit besonderen Bedürfnissen macht. Die drei schönsten Havaneser-Eigenschaften – gutmütig, lebhaft und liebevoll – überzeugen sicherlich auch den letzten Zweifler, dass die niedlichen Havaneser die perfekten Fellpfote für den menschlichen Alltag darstellt!
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