Es gibt viele gute Gründe, das nächste Haustier online zu suchen und zu kaufen. Manche Menschen haben mit einem Tierheim in ihrer Umgebung vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht. Oder aber es gibt in näherer Umgebung einfach keine Möglichkeit, Haustiere zu kaufen. Da hilft das Internet natürlich.
Gleichzeitig muss jedem klar sein, dass der Kauf von lebenden Tieren nicht genauso ablaufen sollte wie der Kauf eines Buchs oder einer Handtasche. Zum einen aus Respekt vor dem Tier. Zum anderen aber auch, weil online leider viel Schindluder getrieben wird. Davor sollte man sich schützen.
Rechtssicherheit sollte immer gegeben sein
Haustiere sind immer eine finanzielle Investition. Da scheint es verlockend, beim Kaufpreis etwas zu sparen. Ein Tiermarkt online bietet dafür natürlich großes Potential. Aber das Sparen darf nicht auf Kosten der Rechtssicherheit geschehen.
Einige Tiere dürfen in Deutschland nur von Züchtern verkauft werden – somit sollten auch online Nachweise vorliegen. Tierschutzgesetze müssen natürlich eingehalten werden. Sehen die Tiere schon auf Fotos vernachlässigt aus, ist das ein sehr schlechtes Zeichen. Spätestens bei der Anfrage für einen möglichen Kauf sollte man möglichst viele Informationen erhalten, um eine bessere Einschätzung der Seriosität des Verkäufers machen zu können.
Bei unseriösen Angeboten eine Meldung machen
Wer auf der Suche nach einem Haustier ist, wird sicherlich auch das Tierwohl im Sinn haben. Stößt man auf ein problematisches Angebot, sollte es daher gemeldet werden. Das gilt für Verkäufer, die nicht gut mit ihren Tieren umgehen – mindestens der Betreiber der Website sollte informiert werden. Deutet der Verkäufer im persönlichen Gespräch vielleicht sogar illegalen Tierhandel an, kann dies auch ein Fall für die Polizei sein.
Zu den unseriösen Angeboten gehören aber natürlich auch Betrugsversuche. Plötzliches Verschwinden nach einer Zahlung, Phishing und massive Unterschiede zwischen dem tatsächlichen Tier und dem Foto sind leider nicht ungewöhnlich.
Lieber mehr Fragen stellen als weniger
Um sich gegen problematische Händler abzusichern, sollten einfach viele, viele Fragen gestellt werden. Seriöse Verkäufer – ob Züchter oder Privatpersonen – geben gerne weitere Informationen raus. Zum Beispiel schicken sie zusätzliche Fotos.
Auch Tierarztbesuche sollten aufgelistet werden können. Wurden die Tiere schon geimpft und entwurmt? Wie heißt der Tierarzt? Je mehr Fragen man stellt, desto besser kann eingeschätzt werden, wie gut es dem Tier geht. Natürlich kann auch nach einem vergünstigten Preis gefragt werden – aber auch als Käufer sollte man bitte anständig sein und nicht zu sehr verhandeln. Vernünftige Verkäufer verdienen einen vernünftigen Käufer.
Übergabe von Tier und Geld persönlich erledigen
Es kann zwar mit Anstrengungen und Planung verbunden sein, doch Tierübergaben sollten immer persönlich geschehen. Der Versand von Tieren ist in Deutschland sowieso alles andere als einfach. Dies rechtssicher (und tiersicher) zu tun, ist also gar nicht so leicht.
Daher sollte beim Kauf eines Tieres immer eine persönliche Übergabe geschehen. Idealerweise wird dabei auch das Geld persönlich übergeben – oder direkt vor Ort überwiesen. So können sich Käufer und Verkäufer absichern. Außerdem erhält man auf diese Art mit Sicherheit genau das Tier, das man sich ausgesucht hat. Sollte es zu Unstimmigkeiten kommen – z. B. Zweifel an der Rasse oder dem Alter des Tieres – sollte dies dokumentiert werden. Das sichert bei möglichen Streitigkeiten später ab.
Genauso sorgsam wählen wie sonst auch
Die meisten Tipps beim Onlinekauf von Tieren beziehen sich darauf, einen seriösen Züchter beziehungsweise Privatverkäufer zu finden. Aber das ist nur die eine Seite. Auch als Tierliebhaber selbst hat man viel Verantwortung. Denn ein Onlinekauf schützt nicht vor Sorgfalt.
Bevor sich für ein Tier entschieden wird, muss geschaut werden, ob man es sich wirklich leisten kann. Nicht nur der Kaufpreis zählt hier. Futter, Tierarztbesuche und Spielzeug – all das muss bezahlt werden. Viele Kosten treten immer wieder auf. Außerdem müssen alle Bewohner eines Haushalts in die Entscheidung miteinbezogen werden.
Copyright Hinweis: © stock.adobe.com/Prins Productions