Die Ameise ist ein geselliges Wesen

von Lisa Bergmann, Lisa ist passionierte Tierliebhaberin und Biologin, teilt bei Animalio ihr Wissen über Tiere. Ihr Herz schlägt für die Haltung, Züchtung und Herkunft von Tieren, wobei sie anderen Tierfreunden Einblicke und wertvolle Infos bietet.

Eine Ameise als Haustier ist gar nicht so uninteressant. Das Treiben im Bau und an der Oberfläche lädt zum Beobachten ein und kann den stressigen Alltag verdrängen. Die Krabbeltiere sind gern aktiv und dazu pflegeleicht.

Was zeichnet die Terraristik-Spezies Ameise aus und wie lässt sich das Wesen beschreiben?

Die Ameise ist ein beeindruckendes Lebewesen. Sie kann das 45-fache ihres eigenen Gewichts ohne Probleme stemmen. Langeweile kommt bei dem Tier nicht auf. Es gibt immer etwas zu tun. Nahrung heranschaffen, den Bau erweitern oder Gänge reparieren und die Versorgung der Nachkommen stehen auf dem Plan. Für das Graben der Kammern und Gänge benutzen die Insekten ihre Oberkiefer und bekrallten Beine. Je nach Spezies ist die Ameise in unterschiedlichen Farben gekleidet. Exotische Arten, wie die grüne Ameise, kann ebenso daheim gehalten werden. Die Terraristik-Spezies Ameise nimmt mit einer Größe von wenigen Millimetern nicht viel Platz weg. Eine Kolonie passt in jeden Haushalt.

Das Wesen einer Ameise ist sehr sozial ausgerichtet. Die Tiere sind stets um das Wohl der Kolonie bemüht und helfen sich gegenseitig. Egoismus, Neid oder Kämpfe unter den Tieren sind untypisch. Ist ein Stück Nahrung oder Baumaterial zu schwer, geht es mit vereinten Kräften ans Werk. Die Zusammenarbeit in der Kolonie kann jeden Tag aufs Neue beobachtet werden.

Eine Ameise erreicht ein unterschiedliches Alter. Arbeiterinnen werden zwischen ein paar Monaten und drei Jahren alt. Als Königin hat die Ameise eine Lebenserwartung von 20 Jahren und mehr. Die Terraristik-Spezies Ameise ist deshalb für eine Zucht überaus geeignet.

Ameise Nahaufnahme

Welches räumliche Umfeld verlangt die Terraristik-Spezies Ameise?

Als Lebensraum in der Wohnung benötigen Ameisen ein sogenanntes Formicarium. In dem durchsichtigen Behälter lassen sich die Tiere auch unterirdisch beobachten. Nicht zu empfehlen ist ein Formicarium mit Gel, da sich Schimmel bilden kann, der für die Insekten eine tödliche Gefahr darstellt. Die Ameise kann sich im Terrarium schnell einleben, wenn die Bedingungen stimmen. Die heimische Ameise ist in der Haltung anspruchsloser. Ein Nest aus Gips und eine aus sandigem Boden bestehende Arena, die mit Steinen, Ästen und Blättern ausgestattet ist, genügt der Art. Der Boden im Formicarium muss eine angemessene Feuchtigkeit haben. Ein zu nasser Untergrund begünstigt Schimmelbildung, zu trockene Verhältnisse enden für die Ameise tödlich. Die Kolonie ist vor direkter Sonneneinstrahlung und Vibrationen zu schützen.

Wie hoch ist die finanzielle Belastung durch Nahrung und Ausstattung bei der Terraristik-Spezies Ameise?

Ein geeignetes Habitat für die Ameisen gibt es schon für unter 100 Euro. Das Gipsnetz und der Sandboden weisen keine hohen Kosten auf. Blätter, Äste und Steine lassen sich gratis in der Natur sammeln. Um die Ameise zu füttern, können spezielle Produkte aus dem Fachhandel genutzt werden. Die Tiere ernähren sich von kleineren Insekten, um sich mit Proteinen zu versorgen. Zerteilte Mehlkäfer und -würmer sowie deren Puppen sind bei vielen Arten beliebt und eine hervorragende Nahrungsquelle. Kohlenhydrate können sie über Honig oder Zuckerwasser bekommen. Allgemein ist die Ameise in der Pflege kostengünstig.

Wie viel Zeit sollte ich dem Tier täglich widmen?

Das tägliche Reichen von Nahrung und Wasser genügt als Aufwand. Ameisen sind ordentliche Tiere und tragen Abfälle auf einem Haufen zusammen. Damit entfällt das komplette Reinigen des Habitats, lediglich der Müllhaufen sollte regelmäßig entfernt werden.

Die Ameise macht Winterruhe. Zwischen Oktober und April ist die Kolonie heimischer Arten kühl, aber frostgeschützt zu verwahren. Die Gattung bestimmt, welche Temperaturen richtig sind und wie lange die Winterruhe dauert.

Was liebt die Terraristik-Spezies Ameise und was mag sie überhaupt nicht?

Leckere kleine Insekten und Zuckerwasser lieben Ameisen. Ein artgerechtes Zuhause, in dem sie graben und Kammern bauen können, gefällt den Insekten ebenso. Direktes Sonnenlicht und Wärmestau bekommt den Tieren nicht gut. Auch ein zu trockener oder zu nasser Boden gefällt den Tieren nicht und kann sogar ihren Tod bedeuten. Wem das zu kompliziert erscheint, ist mit einem anderen Haustier vielleicht besser beraten. Auf unserer Webseite gibt es zahlreiche Informationen zu Katzen, Hunden, weiteren Insekten und mehr.

Was sind typische Erkrankungen bei der Ameise?

Höchste Alarmstufe besteht, wenn sich Milben oder Schimmel im Formicarium zeigen. Sie sind die größten Feinde in der Ameisenhaltung. Wenn unter den Tieren eine Infektion mit dem Pilz Metarhizium ausbricht, ist die gesamte Kolonie bedroht. Um die Erkrankung abzuwehren, reinigen und pflegen Ameisen wie die Lasius neglectus ihre Artgenossen und infizieren sich dabei selbst.

Die Ameise – Beschrieben in drei Wörtern?

Fleißig, sozial und kräftig – Das sind die Eigenschaften, mit denen sich eine Ameise optimal beschreiben lässt. Für Personen, die nicht viel Zeit haben, sind sie die idealen Haustiere. Das Treiben im Nest und während der Futtersuche bietet ein nettes Schauspiel. Erscheinen die Insekten nicht ansprechend, kann eventuell ein anderes Haustier infrage kommen. Auf unserer Webseite stellen wir Ihnen viele weitere große und kleine Tierarten vor.

: © Rainer Fuhrmann, ridvanarda – stock.adobe.com

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Lisa Bergmann
Von klein auf war ich fasziniert von der vielfältigen Welt der Tiere. Während meines Studiums habe ich mein Wissen und meine Leidenschaft für Tiere vertieft. Bei Animalio teile ich meine Erkenntnisse über Haltung, Züchtung und Herkunft verschiedener Tierarten. Mein Ziel ist es, die Einzigartigkeit und Schönheit aller Tiere hervorzuheben und anderen Tierliebhabern wertvolle Informationen zu bieten.

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