Nymphensittiche gehören mit ihrer lebhaften Art, der auffälligen Haube und dem orangefarbenen Fleck auf der Wange zu den bekanntesten Ziervögeln. Als Haustier sind sie aus gutem Grund sehr beliebt. Überlegen Sie, einen Nymphensittich für sich oder die Familie anzuschaffen? Lesen sie hier die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den neugierigen, kleinen, gefiederten Freund.
Wie sieht ein Nymphensittich aus?
Prägend für sein Aussehen sind die orangefarbenen Wangen und die Haube. In der Wildnis sind die Nymphensittich-Farben gelb und grau. Weibchen haben eine gelbgebänderte Schwanzunterseite, während Männchen eine gelbe Maske und eine schwarze Schwanzunterseite haben. Inzwischen gibt es zahlreiche Farbschläge, bei denen von Musterungen bis hin zu Einfarbigkeit (bis auf die Wangen) alles dabei ist. Der Nymphensittich erreicht eine Länge von 30 – 32 cm.
Was ist der natürliche Lebensraum des Nymphensittichs?
Der Nymphensittich kommt aus dem heißen Australien mit seinen trockenen Graslandschaften. Die ersten Exemplare kamen um 1840 nach Europa. Seitdem werden sie in unterschiedlichen Farbschlägen gezüchtet. Nymphensittiche sind gewandte, schnelle und ausdauernde Flieger, die in kleineren Schwärmen von bis zu 50 Tieren leben.
Was muss ich beachten, wenn ich einen Nymphensittich halten will?
Aufgrund ihres sozialen Wesens sollten Nymphensittiche mindestens paarweise gehalten werden, besser wären kleine Gruppen. Dafür empfiehlt es sich, Männchen miteinander zu halten, oder die Geschlechter in einem ausgewogenen Verhältnis zu mischen. Zu zweit macht eine gegengeschlechtliche Nymphensittich-Haltung Sinn. Neben ihren Artgenossen brauchen Nymphensittiche ständig neue Beschäftigungsmöglichkeiten. Sollten Sie sehr geräuschempfindliche Nachbarn oder Familienmitglieder haben, vergewissern Sie sich bitte vor der Anschaffung, ob diese den Nymphensittich-Gesang tolerieren, denn dieser Vogel ist ein sehr kommunikativer Geselle.
Wie viel Platz braucht ein Nymphensittich?
Der Nymphensittich ist ein flinker und ausdauernder Flieger, der im natürlichen Lebensraum weite Strecken zurücklegt. Ideal für die Haltung eines Nymphensittichs ist daher ein eigenes Vogelzimmer mit Schlafkäfig. Das gibt natürlich nicht jeder Wohnraum her, daher ist eine große Zimmervoliere eine geeignete Alternative. Diese sollte mindestens 150 x 70 x 100 cm für ein Vogelpaar umfassen. Der Nymphensittich-Käfig sollte Raum zum Fliegen und Spielen lassen, wenn gerade einmal kein Freiflug möglich ist.
Wie aufwändig ist die Nymphensittich-Pflege?
Wie jedes andere Haustier müssen Sie auch den Nymphensittich täglich versorgen. Futter- und Trinkgefäße, sowie Bademöglichkeiten oder Nymphensittich-Dusche müssen gründlich gereinigt werden. Über die tägliche Pflege hinaus gibt es im Gegensatz zu anderen Tieren einiges mehr zu beachten. Das Vogelheim und die Einrichtung, auch die eines eventuellen Vogelzimmers, sollten wöchentlich gereinigt und je nach Verschmutzungsgrad desinfiziert werden. Außerdem muss der Bodengrund erneuert werden. Geeignet sind hierfür Hanfeinstreu oder andere Materialien mit geeigneter Saugfähigkeit.
Auch der Gesundheitszustand der Vögel muss täglich überprüft werden. Das ist wichtig, da Vögel erst spät ihr Unwohlsein zeigen. Sofortiges Handeln ist ein Muss. Natürlich kann auch ein Nymphensittich Krankheiten bekommen. Wenden Sie sich zur Abklärung immer an den vogelkundigen Tierarzt. Häufige Symptome sind Gefiederlücken, aufgeplustertes oder verschmutztes Gefieder, veränderte Ausscheidung, Schlafen auf beiden Beinen und Teilnahmslosigkeit. Auch beim Kürzen zu langer Krallen oder des Schnabels sollten Sie den Tierarzt um Rat fragen.
Was braucht ein Nymphensittich für Futter?
Es gibt im Fachhandel Körnermischungen speziell für Nymphensittiche. Fetthaltige Sämereien, wie Sonnenblumenkerne, sollten darin nur wenig enthalten sein. Alternativen sind Pelletfutter und Kolbenhirse, die allesamt gut dosiert werden sollten, um eine Verfettung zu vermeiden. Eine tägliche Gabe von Kräutern, Gemüse und Obst ist wichtig, sowie Grit für die Verdauung und gesunde Knochen. Während der Mauser muss auch tierisches Eiweiß zugeführt werden und ein Mal pro Woche sollte der Nymphie ein Vitaminpräparat erhalten.
Kann ich Nymphensittiche züchten?
Natürlich können Sie unter den richtigen Bedingungen züchten, wenn Sie einiges vorbereiten. Für eine erfolgreiche Nymphensittich-Zucht ist es ausschlaggebend, dass ein Nistkasten für die Höhlenbrüter vorhanden ist und das Vogelpaar gut miteinander auskommt. Die Paarung steht bevor, wenn das Männchen den Nistkasten vorbereitet. Von der Paarung bis zum Eierlegen vergehen bis zu zwei Wochen. Für das Brüten ist hauptsächlich das Weibchen verantwortlich, es wechselt sich aber mit dem Männchen ab. Die Küken schlüpfen nach etwa 3 Wochen.
Wie kann man das Wesen eines Nymphensittich beschreiben?
Der Nymphensittich ist ein freundlicher, intelligenter Vogel, der gerne pfeift. Ob ein Nymphensittich zahm wird, hängt maßgeblich von seinem Charakter ab, denn jeder Nymphie ist eine eigene kleine Persönlichkeit.
Wie hoch ist der finanzielle Aufwand für den Nymphensittich?
Besonders bei der Erstanschaffung ist der Nymphensittich eine kostspielige Angelegenheit. Ein geeignetes Vogelheim, sowie Spielzeuge und auch die Vögel müssen her. Laufende Kosten, die unterschiedlich hoch ausfallen, sind Futter, Einstreu und neue Spielzeuge oder Nagemöglichkeiten, sofern Sie diese nicht aus der Natur sammeln oder selbst bauen. Auch der Tierarzt muss einbezogen werden.
Wie viel Zeit sollte ich dem Nymphensittich täglich mindestens widmen?
Nymphensittiche wollen beschäftigt werden. Geben Sie ihnen täglich möglichst lange Möglichkeit, frei zu fliegen. Sie brauchen viel Aufmerksamkeit und wollen regelmäßig gefordert werden. Sollten Sie oft länger unterwegs sein, aufgrund von Geschäftsreisen, Studium oder aus anderen Gründen (bitte auch an die Zukunft denken), sollten Sie sich keinen Nymphensittich anschaffen. Vielleicht kommt dann ein anderes Tier für Sie infrage. Lesen Sie auf unserer Homepage auch Wissenswertes über verschiedene Haustiere.
Was liebt die Vogelart Nymphensittich?
Der Nymphensittich liebt Gesellschaft. Er ist verspielt und neugierig. Wenn Sie seinen Spieltrieb unterstützen, wird er es Ihnen mit Lebendigkeit und Gesundheit danken, denn seine natürliche Lebensweise gibt dies her. Sie können Ihrem Nymphie sehr viel anbieten: Äste zum Nagen, ein Kletterseil, Vogelspielzeug, den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. Tabu sind allerdings Spiegel, Plastikvögel und Kleinteile, die verschluckt werden können.
Was mag die Vogelart Nymphensittich überhaupt nicht?
Langeweile kommt bei den kleinen Freunden überhaupt nicht gut an. Sie wollen beschäftigt werden, oder mit ihrem Vogelpartner spielen. Zu wenig und zu dunklen Raum für Bewegung mögen die Tiere ebenso wenig, wie einseitige Ernährung.
Wie alt wird ein Nymphensittich?
In der Wildnis hat der Nymphensittich eine Lebenserwartung von 10 – 14 Jahren. Im Durchschnitt kann ein domestizierter Nymphensittich ein Alter von 15 – 20 Jahren, selten sogar bis zu 30 Jahren erreichen.
Fazit
Ein Nymphensittich ist der richtige Vogel für Sie, wenn Sie sich sicher sind, dass Sie ihm alle hier genannten Umgebungsbedingungen bieten können. Er ist keinesfalls ein Anfängervogel, dafür aber ein ganz besonderer, langjähriger Gefährte.
© Alena Gerasimova, rufar, Vantage – stock.adobe.com